Konzept

Gewinnung von Coaches für ein Ganztagesangebot
„Programmieren mit dem Calliope Mini“
an sächsischen Grundschulen

Zusammenfassung

Der seit 2016 als Klassensatz inklusive Lehrmaterial verfügbare „Calliope Mini“ ist sehr gut für Grundschulkinder ab der Klassenstufe 3 geeignet, um sie niederschwellig an das Thema Programmieren heranzuführen. An der Durchführung neuartiger MINT-bezogener Ganztagsangebote (GTA) besteht seitens der Grundschulen prinzipiell großes Interesse. Die Suche nach geeigneten GTA-Angeboten im Allgemeinen wird seitens der Schulen sogar noch zunehmen, da ab 2025 eine verbindliche Plicht eingeführt werden soll, gerade auch im Grundschulbereich derartige Angebote zu machen.
Für die Durchführung von Ganztagsangeboten (GTA) können Schulen schon jetzt ehrenamtlich in diesem Bereich engagierte Personen eine Aufwandsentschädigung zahlen und für ggf. anzuschaffende Materialien (z.B. Klassensatz „Calliope Mini“) Fördermittel beantragen. Was jedoch gerade für die Durchführung solcher Informatik-orientierter Kurse fehlt, sind geeignete ehrenamtliche Dozenten und Dozentinnen.
Ziel ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre an mindestens 10 Prozent aller sächsischen Grundschulen ein solches Angebot interessierten Kindern zu ermöglichen. Zur gelingenden Umsetzung des Vorhabens hat der LJBW den Silicon Saxony e.V. als Partner für dieses Projekt gewonnen. Dessen branchenspezifisches Firmennetzwerk ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche zielgerichtete Akquise von Coaches.

Projektzeitraum

01.02.2023 – 31.12.2024

Das Datum bezieht sich auf den geförderten Projektzeitraum. Es ist angedacht die Matching-Plattform und das Projekt zu verstetigen.

Vorhabensbeschreibung und Motivation

Viele sächsische Grundschulkinder verbringen ihre Nachmittage aktiv in Sportvereinen, in Musikschulen mit dem Ziel, ein Instrument zu erlernen oder sie nehmen während der Hort-Zeit an Ganztagsangeboten (GTA) ihrer Schule teil, die inhaltlich häufig kreative, musische oder handwerkliche Themen beinhalten.

Um Kinder möglichst frühzeitig mit informatischen Themen vertraut zu machen – und zwar nicht nur auf der Ebene der Nutzung digitaler Medien wie Tablet, Playstation oder Smartphone! – und ihnen fachliche Inhalte wie ein erstes Grundverständnis zum Thema Programmieren (nicht zuletzt als „Grundlage“ aller von ihnen genutzten Applikationen) näherzubringen, gibt es bisher im Grundschulbereich kaum regelmäßige Angebote in Sachsen.

Interessierte Kinder können sich zwar individuell und punktuell mit diesem Thema beschäftigen, es gibt an einzelnen Schulen auch GTA mit einem Technik- oder informatischen Bezug, insbesondere dort, wo sich die Elternschaft entsprechend engagiert. Generell muss man aber feststellen, dass es bisher an flächendeckenden regelmäßigen Angeboten in diesem Bereich fehlt, obwohl dies ganz klar die Zielvorgabe der Bundesregierung mit dem Launch des „Calliope Mini“ Lehrprogramms in 2016 war. Gerade im Grundschulalter werden die „Samen gelegt“ für die weitere Entwicklung individueller Interessen. So wie musische und sportliche Talente bereits in diesem Alter durch regelmäßige Aktivitäten gefördert werden, so sollten technikinteressierte Kinder auch durch regelmäßig stattfindende Angebote die Möglichkeit haben, sich entsprechend ihrer Neigungen weiterzuentwickeln und ihre Talente zu fördern.

Ziel ist es deshalb, sachsenweit möglichst viele Menschen dafür zu begeistern, an möglichst vielen, mindestens aber 10 Prozent aller sächsischen Grundschulen ein Ganztagsangebot in Form eines „Calliope Mini“-Programmierkurses für Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse zu geben.

Hierbei soll es nicht darum gehen, bereits im Grundschulalter einen perfekten Code zu programmieren, sondern darum, sich dem Thema Programmieren spielerisch zu nähern und erste Erfolgserlebnisse zu sammeln, die später auch die Berührungsängste im Informatikunterricht in den erweiterten Schulen verringern. So gewinnen Schülerinnen und Schüler bereits Grundkenntnisse, die idealerweise dazu führen, dass sie sich auch in ihrer Freizeit mit informatorischen Inhalten beschäftigen und die ihnen im späteren Informatikunterricht ab Klasse 7 den Zugang zum Thema „Programmieren“ erleichtern. Das Ganztagsangebot soll pro Schule einmal wöchentlich über den Zeitraum von mindestens einem
Schulhalbjahr mit zwei Wochenstunden an einem fest vereinbarten Tag angeboten werden. „Calliope Mini“ ist für Mädchen und Jungen gleichermaßen geeignet, so dass sich ein GTA „Calliope Mini“ in einer Schule im Idealfall aus interessierten Mädchen und Jungen zusammensetzt. An Schulen, an denen es keine GTA gibt, besteht alternativ die Möglichkeit, eine AG anzubieten.

Angedacht ist, über das Mitglieder-Netzwerk des Silicon Saxony e.V. möglichst viele IT-affine Menschen für die Idee zu begeistern, in der Schule ihrer eigenen Kinder, am Standort des Unternehmens oder ameigenen Wohnort eine solche GTA durchzuführen. Die Mitarbeitenden von Technologie- und Software-Unternehmen sind hierfür in mehrfacher Hinsicht gut geeignet: Zum einen bringen sie ein fachliches Verständnis mit, zum anderen sind sie in den meisten Fällen in der Gestaltung ihrer Arbeitszeit sehr flexibel.

Statt ein neues Tool zu entwickeln, wird durch dieses Projekt erreicht, dass das bereits vorhandene und pädagogisch wertvolle „Calliope Mini“ Lehrkonzept eine breite Anwendung in sächsischen Schulen findet.